Schildkröte (Testudinata, Testudines, Chelonia)

Arten

  • Arten: 341
  • Unterarten: 200

Gewicht

  •  Panzer: 30%

Sinnesleistung

  • Augen sehr gut
  • Geruchsinn sehr gut
  • Gehör 100 bis 1000 Hz
  • Schmerzempfindung
  • Temperatursinn
  • Gleichgewichtssinn

Nahrung

  •  Allesfresser

Lautäußerung

  •  meist stumm
  • Zischlaut als Schreckreaktion

Beschreibung

In der klassischen Systematik werden Schildkröten zu den Kriechtieren bzw. Reptilien gezählt. Man unterscheidet derzeit 341 Arten mit über 200 Unterarten. Schildkröten sind wechselwarme, eierlegende Kriechtiere.

Habitat

Die Schildkröten haben sich den unterschiedlichsten Biotopen und ökologischen Nischen angepasst.

Körperbau

Für Schildkröten stellt der Panzer, welcher bereits ca. 30 % des Gewichtes ausmacht, zweifellos das anatomisch entscheidende Charakteristikum dar. Kein anderes Wirbeltier zeigt eine vergleichbare Anatomie. Ähnlich wie das Exoskelett der Insekten, umschließt der Panzer der Schildkröten, der sich aus dem Rückenpanzer und Bauchpanzer zusammensetzt, alle wichtigen Organe und Körperregionen.

Sinnesleistungen

Schildkröten sehen sehr gut. Sie können Farben besser differenzieren als Menschen.

Der Geruchssinn ist bei Schildkröten besonders stark ausgeprägt. Durch den Geruch erkennen sie geeignete Nahrung oder Erde, in der sie ihre Eier vergraben können. Außerdem werden Geschlechtspartner am Geruch erkannt.

Schildkröten nehmen Schallwellen von etwa 100 Hz bis 1000 Hz wahr, also vor allem tiefe Vibrationen (Trittschall) aus ihrer Umgebung.

Schildkröten merken sie sich Futterquellen und Fluchtwege. Ihr Orientierungssinn ist ebenfalls hervorragend ausgeprägt.

Weitere gut entwickelte Sinnesleistungen sind Schmerzempfindung, Temperatursinn und Gleichgewichtssinn.

Lautäußerungen

Schildkröten sind meist stumm. Ausnahmen stellen jedoch Schreckreaktionen dar. Hier stoßen diese Tiere durch schnelles Zurückziehen des Kopfes Luft aus, was einen fauchenden Zischlaut erzeugt.

Ernährung

Schildkröten sind größtenteils Allesfresser. Je nach Art überwiegt allerdings meist stark die pflanzliche oder die fleischliche Kost. Einige Arten sind ausgesprochene Nahrungsspezialisten.

Geschlechtsunterschiede und Fortpflanzung

Die Ausscheidungsöffnung in der Schwanzwurzel des Weibchens befindet sich näher am Panzerrand, die des Männchens dagegen eher zum Schwanzende hin. Der Schwanz ist beim Männchen meist auch deutlich länger und am Ansatz breiter, da er den Penis beherbergt. Weitere Geschlechtsunterschiede sind geringere Körpergröße und ein stärker nach innen gewölbter Bauchpanzer bei den Männchen, was die Kopulation erleichtert.

Zur Paarungszeit suchen die Männchen die Weibchen gezielt auf. Bei der Kopulation reiten die Männchen auf und klammern sich am Panzer des Weibchens fest.

Das Weibchen gräbt mit den Hinterbeinen eine tiefe, legt die Eier vorsichtig hinein und scharrt die Grube wieder zu. Das Ausbrüten der Eier überlassen die allermeisten Schildkrötenweibchen der Sonne. Die Inkubation erfolgt je nach Art in etwa 50 bis 250 Tagen.